Seite wird aktuell überarbeitet
Inhalte/Funktionen eingeschränkt

Narrenzunft in gutem Miteinander - Erfolgreiche Hausfasnet mit neuen Ideen
von Heinz Thumm

Bei der Jahreshauptversammlung der Narrenzunft "Rälle" Zwiefalten e.V. wurden die veränderten Bedingungen in der Corona-Pandemie deutlich. Die Narren halten zusammen und vermeiden aktuell  große Zusammenkünfte. Coronabedingt mussten einige Vertreter Aufgaben übernehmen, doch mit Routine und Cleverness wurde die Versammlung flott abgewickelt. Der stellvertretende Zunftmeister Tony Winter leitete die Versammlung souverän.

Zum Gedenken an 11 verstorbene Vereinsmitglieder und Narren, gute Freunde und herzliche Förderer des Vereins, gedachten die Teilnehmer in guter Erinnerung an die Verstorbenen.

Im Jahresbericht wurde sehr deutlich, welche Einschränkungen in den Fasnets-Saisonen 2019/20 und 2020/21 hingenommen werden mussten. Nach der Kündigung der bisherigen Hässtube im Gauberg wurden glücklicherweise im Obergeschoss des Bauhofgebäudes in der Gerberstraße Ersatz gefunden. Mit großem Aufwand wurde das Gemeindegebäude komplett ausgeräumt, saniert und hergerichtet.

Der stellvertretende Zunftmeister Andi Schmid hat die Maßnahme koordiniert und geplant. In über 1.000 ehrenamtlichen Stunden wurde das Gebäude zu einem Schmuckkästchen ausgebaut. Zunfträte und Obermaskenträger und viele erfahrene Handwerker haben tage- und stundenlang gute Arbeit geleistet. Die vielen Häser und andere Fasnets-Utensilien fanden so wieder einen guten Platz. Mit der Gemeinde wurde eine vernünftige Regelung für die Nutzung vereinbart. Voraussichtlich Anfang Februar 2022 können sich alle Narren in Zwiefalten ein Bild bei einem "Tag der offenen Tür" machen.

Aufgrund eines erneuten strengen Lockdowns im Frühjahr 2021 musste die Fasnet entscheidend verändert werden. Digitale Formate und kreative Ideen ermöglichten wenigstens "ein wenig Fasnet", die Initiativen trugen den Geist der 5. Jahreszeit weiter in die Fasnetshäuser hinein. Küchenchef Karl Hänle entwickelte drei Sorten von Fasnetskörben und schuf als Ersatz eine typische kulinarische Fasnetsstimmung zu Hause. Über 420 Körbe wurden als närrische "ToGo" ausgeliefert, was die breite Resonanz in der Zwiefalter Bevölkerung und sogar im näheren Umland zeigte.

Der Zunftball-Samstag wurde dann durch Engagement und Kreativität der "Gruppe Niveau" zu einem besonderen Erlebnis. Mit einer grandiosen Show gelang ein voller Erfolg. Zu Spitzenzeiten waren 800 Nutzer online dabei und bis heute folgten über 4.000 Aufrufe auf Youtube. Dickes Kompliment. Ein gelungenes Fasnetsheftle 2021 von Stephan Fischer wieder mit künstlerischer Gestaltung durch Maxime und Amélie Chupin fand großen Anklang.

Säckelmeister Cornelius Fischer trug im Kassenbericht die finanziellen Bewegungen für 2019/20 und 2020/21 vor und fasste Arbeitsbereiche und Blöcke verständlich zusammen. So wurden die Kosten für die neue Hässtube (13.700 Euro), aber auch die Spenden (8.700 Euro) und verschiedene weitere Bereiche deutlich. Allen Sponsoren wurde herzlicher Dank ausgesprochen. Auch wenn in beiden Vereinsjahren mehr Ausgaben als Einnahmen zu verzeichnen waren, sind die finanziellen Verhältnisse doch als gut zu bezeichnen. Vereinseigene Häser, Fasnetstechnik und Anlagewerte sind inzwischen vorsorglich  durch eine Lagerversicherung abgesichert.

Kassenprüfer Matthias Betz bestätigte eine fachgerechte Kassenführung, vollständige Belege und gut nachvollziehbare Kassenbuchführung. Bürgermeisterin Alexandra Hepp übernahm die Entlastung und lobte zunächst das gute Miteinander und die vielfältigen Aktivitäten der Narrenzunft. Die positive Wirkung der Narrenzunft wird in der Region mit Freuden aufgenommen. Für die nächste Fasnetssaison hat sie Hoffnung auf unbeschwerte und gesellige Stunden. Die Entlastung erfolgte einstimmig.

Der frühere Obermaskenträger und 21 Jahre lang Stellvertretender Zunftmeister Andreas Schmid wurde verabschiedet.

Tony Winter würdigte den unermüdlichen Einsatz von Andreas Schmid mit herzlichem Dank. Er erinnerte an die gemeinsamen Erlebnisse und sprach für das zeitliche Engagement Respekt und Anerkennung aus. Als Zunftrat und Häswart bleibt Andreas Schmid erhalten. Die Rällezunft ehrte den immer freundlichen und gut aufgelegten Obernarren mit dem Münsterorden - ein Orden, der die letzten 25 Jahren nicht mehr verliehen wurde. Dem stellvertretenden Zunftmeister, der immer Verantwortung für die Narrenzunft übernommen hat, wurde anschließend noch eine extra angefertigte Grillschürze überreicht. Andi Schmid bedankte sich abschließend bei seiner Frau und den Kindern, aber auch bei seinen Vorstandskollegen früher und jetzt: "Alles war o.k. - und nie ein Problem!" Dann wünschte er eine glückselige Fasnet. Der aufbrausende Beifall zeigte noch einmal die großartige Beliebtheit von Andreas Schmid

Für die Vereinigung der Freien Oberschwäbischen Narrenzünfte (VFON) überreichte deren Säckelmeister Harry Voijta als Mitglied des Präsidiums der VFON den Ringorden. In den vergangenen Jahren war Andreas Schmid bereits mit der bronzenen und silbernen Ehrennadel gewürdigt worden.

Die bisherige Oberbärin Sabrina Eisele, verabschiedete sich wegen einem Wohnungswechsel. Der bisherige Obergockeler Moritz Neher trat nicht mehr an. Als Dank erhielten die beiden von der Zunft ein Geschenk und einen herzlichen Applaus.

Die erforderlichen Wahlen gingen flott über die Bühne. Als Zunftmeister wurde Jochen Fundel einstimmig wiedergewählt. Dieser konnte mit einer OnlineSchaltung den Verlauf mithören und konnte so die gute Zusammenarbeit direkt miterleben. Als Stellvertreter wurde Tony Winter bestätigt und in die frei gewordene Stellvertreter-Position wurde Stefan Schmid hineingewählt. Cornelius Fischer, Beate Häringer und Stephan Fischer wurden im Erweiterten Vorstand wiedergewählt. Neu in den Zunftrat wurde Peter Baader gewählt, alle andere Zunfträte wurden wiedergewählt.

Vorschau auf die Fasnetssaison 2022

Auch wenn viele Narren sich eine zünftige Fasnetssaison wünschen, sind noch viele Details nicht absehbar. Möglicherweise kann ein kleiner Umzug am Fasnetssonntag Zwiefalten bereichern. Zunftball, Kinderball oder Hausbälle sind denkbar, ebenso Narrenbaumstellen, Bürgermeisterin Absetzung und Fasnets-Jux-Markt. Es ist aber kaum damit zu rechnen, dass ein großer Narrensprung stattfinden wird. Ansonsten wird die Lage beobachtet, die aktuellen Corona-Vorschriften beachtet und im übrigen auf Sicht geplant. Rälle hui!